So stellen Sie den Betrug fest

Tachomanipulation erkennen

Wenn es um den Kauf eines Gebrauchtwagens geht, sind Laien oft ohnmächtig. Denn wer wenig Ahnung von Fahrzeugen hat, wird oft Opfer von Betrug. Nicht selten kommt es vor, dass Verkäufer das Fahrzeug teurer verkaufen wollen, als es eigentlich wert ist. Eine große Betrugsfalle: Der manipulierte Tachostand. Doch Tachomanipulation erkennen ist für Laien oft schwer. Mit ein paar Tipps, ist es aber auch als Nicht-Profi möglich.

Tachomanipulation erkennen: So stellen Sie den Schwindel fest

30 Sekunden genügen, um tausende zurückgelegte Kilometer verschwinden zu lassen. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein LCD-Display. Damit kann in die Elektronik eingegriffen und der Kilometerstand geändert werden – ein Kinderspiel für Könner.

Kein Wunder, dass laut welt.de schätzungsweise ein Drittel der Tachos manipuliert sind. Meist kommen nur Experten hinter den Schwindel. Doch auch Laien können die Tachomanipulation erkennen. Möglich ist das unter anderem folgendermaßen:

  • Tachomanipulation erkennen dank Reparatur-Rechnung
    Der anvisierte Gebrauchtwagen war sicherlich schon einmal in Reparatur. Neben der an dem Fahrzeug vorgenommenen Reparatur wird dort oft aufgezeigt, wie viel Kilometer der Wagen zu dem Zeitpunkt gefahren ist. Ist die Zahl auf dem Tacho kleiner als die dokumentierte Zahl auf dem Reparatur-Schein, kann es sich nur um Betrug handeln.

  • Mit TÜV und Abgasuntersuchung Tachomanipulation erkennen
    Das Gleiche wie bei der Reparatur lässt sich auch auf die TÜV oder Abgasuntersuchung übertragen. Auch auf diesen Berichten wird auch der Tachostand notiert. Es lohnt sich also die Mühe, einen Blick in die Unterlagen zu werfen.

  • Tachomanipulation erkennen dank Ölwechselaufkleber 
    Auch dem Aufkleber, der auf den Ölwechsel verweist, ist der Kilometerstand zu entnehmen – sowohl der, bei dem ein Ölwechsel stattgefunden hat, als auch der, bei dem der nächste Wechsel notwendig ist. Daran kann – wie beim Reparatur-Schein, dem Bericht der AU und des TÜV – der Tachostand verglichen und überprüft werden. 
    Ein Beispiel für den Ölwechselaufkleber finden Sie hier.

  • Tachomanipulation erkennen durch Kontakt zum Vorbesitzer
    Eine weitere Option zur Überprüfung des Tachostandes ist der Kontakt zum Erstbesitzer des Wagens – sofern dieser nicht der Verkäufer ist. Die Daten der Person können Sie der Zulassungsbescheinigung II entnehmen. Der Erstbesitzer kann Auskunft über den Kilometerstand zum Zeitpunkt des Verkaufes geben. Diese Zahl kann wiederum mit der des angezeigten Tachostandes verglichen werden. Zugegeben, diese Option ist mit mehr Aufwand verbunden, könnte dennoch aufschlussreich sein.

  • Tachomanipulation erkennen durch Verschleiß 
    Einen nicht ganz aussagekräftigen aber sinnvollen Hinweis können Fahrzeugteile liefern. Denn ein stark von Verschleiß (Lesen Sie hier, wie Sie Verschleiß vorbeugen können) betroffenes Fahrzeug und ein damit verglichen sehr niedriger Kilometerstand können im Widerspruch zueinander stehen.

Wie geht man gegen Tachomanipulation vor?

Leider ist Tachomanipulation nicht immer auf den ersten Blick erkennbar und wird erst dann transparent, wenn der Kauf schon abgeschlossen ist. Doch das muss nicht bedeuten, dass Sie ein untätiger Zuschauer des Betrugs sein müssen. Gegen die Mogelei können Sie vorgehen.

Denn seit 2005 zählt die Tachomanipulation als Straftat und kann eine Geld- und Gefängnisstrafe mit sich ziehen. Fällt Ihnen etwas am gekauften Fahrzeug auf, sollten Sie eine Werkstatt in Ihrer Nähe aufsuchen und den Wagen kontrollieren lassen. Wird Ihr verdacht bestätigt, können Sie gerichtlich gegen den Betrug vorgehen.

Der VDA (Verband der Automobilindustrie) fordert höhere Strafen – nicht nur für die Verkäufer und Manipulierer sondern auch gegen Gerätehersteller und Gerätebesitzer.

Artikel vom 27.12.2015 aus der Kategorie: Gesetze und Regeln Quelle: mein-autolexikon.de