Sicher durch den Winter

Bremse: Tipps für die kalte Jahreszeit

Gerade in der nass-kalten Jahreszeit taucht das Problem auf, dass beim ersten Antippen des Bremspedals nicht sofort die volle Bremswirkung eintritt.

Schrecksekunde! Der Effekt kann daher kommen, dass sich durch nasse Straßenverhältnisse auf der Bremsscheibe ein leichter Wasserfilm gebildet hat. Dieser hat eine ähnliche Wirkung wie beim Aquaplaning: die Beläge müssen den Wasserfilm beseitigen, dann erst kommt es zum Kontakt der Beläge mit der Bremsscheibe und die Bremse funktioniert wie gewohnt.

Bei Bremsscheiben mit Bohrungen oder Nuten in den Bremsflächen tritt dieses Problem so gut wie gar nicht auf. Durch die Bohrungen und Nuten werden neben Bremsstaub und Hitze auch Wasser abgeführt. Die Beläge haben sofort Kontakt zur Bremsscheibe. Fahrer solcher Scheiben sprechen häufig von „mehr Biss“ beim Bremsen.

Feste Bremsen

Häufig ist die Rede von einer „angebackenen“ Bremse. Dies wird meist durch die Handbremse hervorgerufen.

Wie kommt es zu einer "festen Bremse"?

Das Fahrzeug wird bei nass-kaltem Wetter abgestellt. Bremsscheiben wie auch Trommeln sind aus Gussmaterial und korrodieren bei solchen Wetterbedingungen schnell. Normaler Flugrost auf der Scheibe kann leicht durch einige kurze Bremsungen weggebremst werden. Auch in den Bremsbelagmischungen sind metallische Anteile enthalten, bei denen es zu Korrosion kommen kann. Wird also das Fahrzeug nass abgestellt, können beide Komponenten durch Korrosion miteinander „verbacken“.

Um dies zu vermeiden, bremst man die Bremsanlage mit einigen wenigen und leichten Bremsvorgängen weitestgehend trocken. (Achtung bitte keine Gewaltbremsungen vor dem Abstellen des Fahrzeuges). Wenn möglich, auf ebenen Stellplätzen die Handbremse nicht anziehen, sondern nur den Gang einlegen.

Achtung: sollte es zu einer festen Bremse gekommen sein, kann es durchaus passieren, dass korrodierte Teile die Belagoberfläche beschädigt haben. Dies wiederum kann zur Geräuschbildung beim Bremsen führen. Lassen Sie dies bitte von ihrer Fachwerkstatt prüfen. Die passende Werkstatt in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel über unsere Werkstattsuche.

Einbremsen

Bremsscheibe von Otto Zimmermann

Eine Empfehlung, die nicht nur für die kalte Jahreszeit gilt: Wenn Sie neue Bremsen erhalten haben, bremsen Sie diese - so dies nicht von Ihrer Fachwerkstatt bereits gemacht wurde - sachte ein. Das heißt, Gewalt- bzw.Schockbremsungen sind während der ersten 300 km Fahrstrecke nach dem Wechsel der Bremsscheiben / Bremstrommeln zu vermeiden!

Durch das Einfahren erfolgt beim Bremsen eine kontinuierliche Erwärmung ohne Wärmeschock und die Anpassung der Reibfläche von Bremsscheibe / Bremstrommel und Belag / Bremsbacken zueinander.

Durch ein moderates Einfahren von Bremsscheibe und Belag ist ein dauerhaft zuverlässiger Bremskomfort und damit Sicherheit beim Bremsen gewährleistet.

Artikel vom 05.12.2016 aus der Kategorie: Tipps zur Autotechnik Quelle: mein-autolexikon.de