Wichtig für Dieselfahrer:

Sind Ihre Glühkerzen in Ordnung?

Dieselmotoren sind für ihre Zuverlässigkeit bekannt. Umso größer ist der Schreck, wenn der Diesel plötzlich an einem kalten Wintermorgen keinen Mucks mehr tut.

Wie kann das passieren? Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Ihre Glühkerze verschlissen ist.

Was tut eine Glühkerze?

Eigentlich brauchen Dieselmotoren keinen Zündfunken, weil sie Selbstzünder sind. Hochkomprimiert wird der Kraftstoff, gemischt mit verdichteter Ansaugluft, in die Brennkammer des Zylinders gespritzt. Die extreme Verdichtung bringt das Gemisch auf eine Temperatur von enormen 700 bis 900 Grad Celsius. Das genügt, um das Gemisch selbsttätig zu zünden. Wie gesagt: Eigentlich.

Denn im Winter, wenn die Außentemperatur unter den Gefrierpunkt fällt, gelingt der Kaltstart nicht mehr so gut. Dann braucht der Diesel die Unterstützung von Glühkerzen. Diese unauffälligen Bauteile ragen in den Zylinder hinein und bringen ihn durch „Vorglühen“ auf die nötige Temperatur, um zünden zu können. So gewährleisten sie auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässiges Anspringen.

Mehr noch: Moderne Glühkerzen glühen nach, bis der Motor auf Betriebstemperatur ist. Das sorgt vom Start an für einen gleichmäßigen, geräusch- und emissionsarmen Verbrennungsvorgang. Der Sprit wird effizienter genutzt, was Ihnen als Fahrer an der Tankstelle so manchen Euro spart.

Glühkerzen sind Verschleißteile

Glühkerzen unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Der bemisst sich allerdings nicht an der Zahl der gefahrenen Kilometer oder dem Ablauf einer bestimmten Zeit, sondern an der Zahl der Starts und der Umgebungstemperatur dabei. In Wladiwostok halten Zündkerzen naturgemäß nicht so lange wie in Rom und beim Taxifahrer nicht so lange wie bei jemandem, der lange Dienstreisen mit seinem Diesel unternimmt.

Aufmerksamen Fahrern kann man daher nur raten, auf die typischen Alarmzeichen zu achten, die bei defekten Glühkerzen auftreten.

Defekte Glühkerzen machen Probleme

Wer mit seinem Diesel nicht regelmäßig eine Werkstatt aufsucht, hat wahrscheinlich auch schon einmal ein Klopfen oder Nageln des Motors wahrgenommen. Genau dies sind die Warnzeichen, wenn die Glühkerzen den Geist aufgeben. Denn mit funktionierenden Glühkerzen würde der Dieselmotor rundlaufen und keine ungewöhnlichen Geräusche von sich geben.

Kommen dazu noch Startprobleme oder qualmt das Fahrzeug beim Anfahren, dann ist es höchste Zeit, nach den Glühkerzen zu sehen. Möglicherweise sind diese schon länger defekt. Also nichts wie hin zur Autowerkstatt Ihres Vertrauens. Dort wird man die Glühkerzen testen und bei Bedarf austauschen. Und das ist sicherlich besser, als an einem bitterkalten Morgen ratlos neben dem Auto zu stehen, das einen augerechnet heute, vor diesem wichtigen Termin oder Kundenbesuch, im Stich lässt.

Trügerische Sicherheit im Sommer

Glühkerzenprobleme bleiben im Sommer oft unentdeckt. Denn, wie eingangs gesagt: Bei warmen Umgebungstemperaturen schafft es ein Dieselmotor auch so, anzuspringen. Allerdings machen sich defekte Glühkerzen auch im Sommer durch höheren Kraftstoff-Verbrauch und Nageln des Dieselmotors bemerkbar. Erfahrene Autofahrer bemerken solche Veränderungen und nehmen sie ernst.

Dennoch scheinen viele erst abzuwarten, bis es zur Autopanne kommt: Rund 80 Prozent der Glühkerzenwechsel werden in den Wintermonaten vorgenommen.

Vorsorge ist besser!

Dieselautomobile gelten als zuverlässige, sparsame Kilometerfresser. Immer bereit, Menschen und Waren von A nach B zu bringen. Doch auch der Diesel braucht ab und zu einen Checkup in der Werkstatt. Einmal jährlich sollte ein erfahrener Werkstatttechniker die Verschleißteile nachsehen und dabei eben auch die Glühkerzen überprüfen. Dann haben Sie länger Freude an Ihrem Fahrzeug und kommen sicher und emissionsarm ans Ziel. Gute Fahrt!

Artikel vom 08.03.2021 aus der Kategorie: Wartung und Verschleiß Quelle: mein-autolexikon.de